Du solltest Dein Haar kurz bevor Du mit dem Dreaden anfängst mit Kernseife oder ähnlichem gewaschen haben. Danach am besten gründlich heiß fönen. Es ist sehr hilfreich, wenn Dein Haar trocken ist, bevor Du anfängst.
Schritt 1: Strähnen abteilen.
Wahrscheinlich ist es eine gute Idee, das Haar schon vorher in passende Strähnen einzuteilen und diese mit Haarklammern, Gummibändern oder ähnlichem abzuklemmen. Wenn Du das vorher machst, kann es Dir nicht passieren, dass Du zum Schluss Dreads von ganz unterschiedlicher Größe hast. Wenn Dir das nichts ausmacht, weil Du sowieso unregelmäßige, wilde, Dreads auf dem Kopf haben willst, auch gut, aber pass auf, dass Du keine kleinen Strähnen "vergisst".
Wie groß die Strähnen sein müssen, die Du abteilst, hängt natürlich davon ab, wie fett Deine Dreads werden sollen. Die Dreads werden natürlich dicker als die Haarsträhnen. Ich glaube die Dicke vom kleinen Finger ist ne ganz gute Richtgröße, wenn man normal dicke Dreads haben will... Am besten einfach an einem Dread ausprobieren, die richtige Größe kriegt man schnell raus. Hauptsache die Grundfläche ist möglichst gleichmäßig, entweder rund oder quadratisch.
PS: Je feiner Dein Haar ist, desto kleinere Strähnen solltest Du nehmen...
Zu beachten ist noch, dass unterschiedlich dicke Dreads auch unterschiedlich schnell verfilzen. Fette Dreads verfilzen in aller Regel schneller als dünne, wenn Du Dir also nicht sicher bist, ob Du dünne oder dicke Dreads machen willst, dann würde ich Dir zu dicken raten.
Überlege Dir Deine Wahl in jedem Fall gründlich, denn es ist sehr schwer, nach dem Dreaden z.B. aus zwei dünnen Dreads einen großen zu machen.
Schritt 2: Die eigentliche Arbeit, das Dreaden.
Nimm eine Strähne, die Du vorher abgeteilt hast, und klemme alles Haar darum mit Haarklammern o.ä. so ab, dass es Dich beim Dreaden der Strähne nicht behindert. Entferne dann das Gummiband oder die Klammer aus der Strähne, die Du Dreaden willst. V.a. Wenn Du Dir die Dreads selber machst, würde ich am Hinterkopf anfangen, da es dort natürlich schwieriger ist. Ich habe mir die Dreads auch ganz allein gemacht und vorne angefangen. Nach 2 Stunden hing mir das BackCombing zum Hals raus und ich hatte den schwierigen Hinterkopf noch vor mir... *g*
Backcombing bedeutet "zurück kämmen", das heißt, man kämmt mit einem feinzinkigen Läuse - oder Tierkamm (der aus Metall sein sollte, weil sonst die Spitzen brechen !) von den Spitzen zum Ansatz hin, also in die "verkehrte" Richtung. Dabei muß man die ganze Zeit die Strähne fest anziehen, so dass sie ständig gespannt ist. Man fängt unten am Ansatz an, gegen die Kopfhaut zu kämmen und arbeiteet sich langsam weiter nach oben, wobei man immer fest gegen den Strich kämmt.
Der Trick dabei ist, dass man nach und nach die Haare einzeln losläßt, während man fest kämmt. Die losgelassenen Haare (die etwas kürzeren Haare der Strähne zuerst) werden dann nach unten gedrückt und bilden das, was später der Dreadlock wird.
Man muß die Strähen wirklich fest halten und anziehen, während man kämmt. Wenn sich beim Kämmen eher ein Filzknäuel bildet (und es wird meistens so sein...), der nicht rund ist, dann solltest Du den Knäuel mit der Hand zusammendrücken, drehen, anziehen und dann wieder fest gegen den Strich kämmen, solange bis der Kamm nicht mehr durchkommt. Das machst Du dann solange, bis er rund wird. Nur nicht die Geduld verlieren, es funktioniert wirklich !
Stell Dir das Dreaden nicht zu leicht vor, das Backcombing und das Ziehen an den Haaren wird evtl. auch etwas weh tun und Du oder Dein Freund wirst/wird Stunden brauchen, bis Du etwas dreadlock-ähnliches auf dem Kopf hast ! Wenn Du das nicht aushälst, dann solltest Du den Gedanken an Dreads lieber aufgeben, es erspart Dir 'ne Menge Mühe. Willst Du aber wirklich in einem Jahr (solange wird es dauern, bis die Dreads wirklich verfilzt sind) mit hammergeilen Dreads rumlaufen, hast Du Geduld und Zeit für Deine Dreads, dann wird Dich das alles nicht sonderlich kratzen. Denk an das Ziel.
Besonders schwierig wird es sein, die Ansätze und Spitzen zu verfilzen. Aber vor allem bei den Ansätzen ist es wichitg, dass Du Dir Mühe gibst. Wenn die Ansätze nicht verfilzen, dann wird es auch das Haar, das später nachwächst nicht tun ! Aber keine Angst, wenn Deine Ansätze nur schlecht verfilzen, das ist normal.
Schritt 3: Direkt nach dem Dreaden...
OK, Du hast es bis hierher geschafft? Sehr gut, wenn Du willst, kannst Du jetzt noch die Spitzen mit einem kleinen Gummiband befestigen. Am Anfang ist das sinnvoll, weil die Spitzen leich aufgehen werden. Verfilze die Spitzen so gut wie es geht (Du wirst merken, dass das ziemlich schwer ist, weil Du nur noch eine kleine Spitze von der Strähne zum festhalten haben wirst...) Knicke lege die (nicht oder kaum verfilzten) Haare an den Spitzen um und befestige sie mit einem Gummiband am Dread. Das Band sollte natürlich sehr fest sitzen, die Spitzen werden dann mit der Zeit mit in den Dread verfilzen und Du hast einen schönen runden Abschluss der Dreadlocks. Wenn Du willst, kannst Du, nachdem Du die Spitzen mit einem Gummiband befestigt hast, die unvefilzten Haare natürlich auch einfach abzwicken, aber mir wären meine Haare dazu zu schade... ;) Lass auf jeden Fall den ein oder anderen Millimeter überstehen. Es hilft auch, wenn Du unverfilzte Enden täglich mit den Fingerspitzen rollst, mit der Zeit sollte das dann ganz nette Spitzen geben.
GRATULATION, DU HAST DEINEN ERSTEN DREADLOCK !
Jetzt kommen je nach gewählter Dicke Deiner Dreads noch 30 - 100 weitere dazu.